Änderung der Handwerksordnung

Gürth: Rückkehr zur Meisterpflicht stärkt Mittelstand

Der Deutsche Bundestag hat die Rückkehr zur Meisterpflicht in zwölf Gewerken beschlossen. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) in Sachsen-Anhalt wertet den Beschluss als großen Erfolg für den Mittelstand im Land. „Der Meisterbrief ist Garant für Qualität der Arbeit und der beruflichen Ausbildung. Die Abschaffung der Meisterpflicht in einigen Gewerken hat sogar zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels im Handwerk geführt, da die zahlreich entstandenen Kleinstfirmen nicht ausgebildet haben. Mit der Rückkehr zur Meisterpflicht wird die hochwertige berufliche Ausbildung ebenso wie die Qualitätsarbeit des Handwerks und der Verbraucherschutz gestärkt. Davon werden auch die Betriebe und Kunden hierzulande profitieren. Wir haben uns seit Jahren auf allen Ebenen für die Wiedereinführung der Meisterpflicht in zentralen Gewerken starkgemacht. Es hat sich gezeigt, dass die Abschaffung der Meisterpflicht im Jahr 2004 ein Fehler war. Danach ist nicht nur die Qualität der Arbeit, sondern auch die Qualität der Ausbildungsleistung in diesen Gewerken stark zurückgegangen“, so der Landesvorsitzende Detlef Gürth.

Auf Initiative der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung konnte schließlich eine Einigung mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erreicht werden, in welchen Gewerken die Kriterien für eine Meisterpflicht erfüllt werden. Nun soll die Meisterpflicht zum 1. Januar 2020 für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Behälter- und Apparatebauer, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Böttcher, Glasveredler, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Raumausstatter und Orgel- und Harmoniumbauer wieder eingeführt werden. Die Wiedereinführung gilt aber nur für neu gegründete Betriebe. Bestehende Betriebe haben Bestandsschutz.

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung setzt sich weiterhin für eine Stärkung des dualen Ausbildungssystems ein. „Wir haben immer für das Handwerk gekämpft. Die Einführung einer Meistergründungsprämie in Sachsen-Anhalt war eine zentrale Forderung des Mittelstandes. Wir freuen uns, dass der Bund angekündigt hat, das Meister-Bafög in den kommenden Jahren weiter aufzustocken. Heute ist ein guter Tag für das Handwerk“, so Gürth abschließend.